"Zur Metaphernkonzeption", Nietzsche (DE)


"Die Musik ist eine Sprache, die einer unendlichen Verdeutlichung fähig ist. 
Die Sprache deutet nur durch Begriffe, also durch das Medium des Gedankens
entsteht die Mitempfinden.

Dies setzt ihr eine Grenze.

Dies gilt nur von der objektiven Schriftsprache, die Wortsprache ist 
tönend: und die Intervalle, die Rhythmen, die Tempi's, die Stärke und 
Betonung sind alle symbolisch für den darzustellenden Gefühlsinhalt. Dies
ist zugleich alles der Musik zu eigen. Die größte Masse des Gefühls aber
äußert sich nicht durch Worte. Und auch das Wort deutet eben nur hin: es
ist die Oberfläche der bewegten See, während sie in der Tiefe stürmt.


...


Die Dichtung ist häufig auf einem Wege zur Musik: entweder indem
sie die alleezartesten Begriffe aufsucht, in deren Bereich das Grobmaterielle 
des Begriffs fast entschwindet---"


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