Künstlerin Naomi Akimoto
am 10. Feb. 2018
im Atelier der Künstlerin
Frage: Du hast letztes Jahr in der Ausstellung im Onomato
Kunstverein in Düsseldorf eine Wandinstallation mit Keramikobjekten gezeigt. Es war beeindruckend zu
sehen, wie sie gemeinsam eine Oberfläche bildeten und somit auf die
Beschaffenheit des Raumes hinwiesen. Seit wann arbeitest du mit dem Material Ton?
Und hast du einen besonderen Fokus oder Themen, die dich interessieren?
Akimoto: Seit der Studentenzeit arbeite ich mit Ton. Seitdem
habe ich an der Mischung aus Zufall und Kontrolle und an dem Zusammenhang von innerer und
äußerer Seite Interesse. Zum Beispiel habe ich mal eine Arbeit in einer Form
gemacht, die wie eine Wurst oder eine Banane aussieht und deren Inneres durch einen Schlitz sichtbar ist. Natur, Alltag und Lebensmittel
inspirieren mich.
Frage:
Du hast mir erzählt, dass eine Ausstellung im April geplant ist. Welche
Arbeiten werden da gezeigt?
Akimoto:
Es wird eine Installation gezeigt, die die Wandinstallation in der Onomato
Ausstellung erweitert. Neben der Installation wird eine Arbeit mit 100 Stücken
von Tonelementen in Form kleiner Teller ungefähr in der Größe einer
Hand gezeigt. Sie sind unterschiedlich gebogen. Wie sie gebogen sind, ist nicht kompliziert, aber durch diese Verbiegung kommt die Eigenschaft des Tons, die Elastizität, zur Geltung. Den Aspekt
mit der Glasur und die unterschiedlichen Grüntöne finde ich spannend und dass die Farben des Tons unter der
Glasur durchscheinen.
Ich werde noch
Zeichnungen mit Tusche zeigen, die ich nicht mit dem Pinsel erstellt habe, sondern mit Hilfe eines Trinkhalms. Die durch den Trinkhalm entstandenen Formen erinnern mich an die Sicht durch ein Mikroskop.
Frage:
Die Idee mit dem Trinkhalm ist schön. Ich habe den Eindruck, dass die
Zeichnungen und die Installationsarbeit sich ergänzen. Was bedeutet Zeichnung
für dich?
Akimkto:
Diese Arbeit ist davon inspiriert, als ich Kinder beim Seifenblasenmachen sah - das Wasser mit Schaum gesehen habe. Ich wollte diese Blasen festhalten - die Luft ist ja unsichtbar. Ich finde es generell interessant,
dass Zeichnungen spontan entstehen im Vergleich zu den Tonarbeiten, die viel
Planungen benötigen. Und bei meinen Zeichnung handelt es sich um verschiedene Arten von Zeichnungen: Es gibt Arbeiten, die mehr malerisch sind, manche, die aus der Inspiration
von einer Geschichte oder eines Märchen entstanden sind, oder die wie Entwürfe für
Installationen wirken.
Naomi
Akimoto (1967 in Osaka, Japan geboren) Sie studierte an der Düsseldorf Kunstakademie bei
Christian Megert und Georg Herold. Sie ist Meisterschülerin bei Megert (2001). Seit
2000 leitet sie Keramikkurse im Hetjens Museum und seit 2015 ist sie
Lehrbeauftragte an der Kunstakademie Düsseldorf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen